Ausfall des Turboladers

     
    (Leistungsverlust - aber Triebwerk läuft weiter)

    Warnung

    Wenn der Ausfall des Turboladers die Folge von gelösten Verbindungen
    am Auspuffsystem oder ein Durchbrennen des Auspuffs ist, ist die Gefahr eines
    Brandes gegeben. Leistung reduzieren und schnellstmöglich landen!

    Wenn der Fall vor dem Flug eintritt, auf keinen Fall fliegen !

    1.) Gashebel - so wenig wie glich veraendern.

    2.) Propellerdrehzahl - wie erforderlich

    3.) Gemisch - so einregeln, dass es zu Ladedruck und Drehzahl passt.

    4.) Landung so bald wie möglich.

     
    (Leistungsverlust - Triebwerk bleibt stehen)

    Achtung

    In Höhen über 12300 ft. kann überreiches Gemisch bei Ausfall des Turboladers
    zu Motorstillstand führen.

    1.) Gemischregelung - Schnellstop

    2.) Gashebel - voll geöeffnet

    3.) Propeller - normale Reisedrehzahl

    4.) Gashebel - zurücknehmen in normale Reisestellung

    5.) Gemischregelung - langsam in Richtung reich, bis Triebwerk wieder anspringt

    6.) Gemisch so einregulieren, dass es zu Ladedruck und Drehzahl passt.

    7.) So bald wie möglich landen.

 

Rauher Triebwerkslauf

 

 

    Rauher Triebwerkslauf kann bei Vollgas über 14000 ft. auftreten. Um dies zu beheben, Leistung auf 75 % oder weniger zurücknehmen und Gemisch verarmen.

    1.) Trieberks-Instrumente - überprüfen

    2.) Tankwahlschalter - anderer Tank

    3.) Gemischregelung - auf benutzte Leistungsbelastung einregeln

    4 .) Magnete - überprüfen, wenn Gemischverarmung kein befriedigendes Ergebnis bringt.

    Sollte der rauhe Lauf beim Schalten auf einen Magneten behoben sein, auf diesem Magneten allein weiterfliegen, Leistung neu einregulieren und so bald wie möglich landen.

Warnung

    Wenn ein Magnet ausgefallen ist, kann das Triebwerk stehen bleiben , wenn auf diesem Magneten geschaltet wird. Wenn dies geschieht, unbedingt zuerst Gashebel und Gemischregler schließen, bevor auf den anderen Magneten geschaltet wird, um Feuerrückschlag ins Ansaugsystem zu vermeiden. Nach Wiedereinschalten der Magnete das Verfahren Wiederstart in der Luft  beachten.

 

Leistungsverlust

 

 

Unterbrechung der Kraftstoffversorgung, Turbolader-Drehzahlabfall, schüttelndes Triebwerk

    1.) Gemischregelung - Schnellstop

    2. ) Benzinwahlschalter - anderer Tank

    3. ) Low  Boost Pumpe - anschalten für 3-5 Sekunden

    4. ) Gashebel - normale Reiseleistung

    5. ) Propeller-Drehzahl- normale Reisedrehzahl

    6. ) Gemischregelung - langsam in Richtung reich, bis Triebwerk ansrpingt. Dann

    7.) einreguliereun, so daß es zum Ladedruck und zur Drehzahl paßt.

    8.) Wenn Triebwerk nicht anspringt - Wiederholen mit High Boost Pumpe eingeschaltet

    9.) Wenn Triebwerk immer noch nicht anspringt, das Verfahren unter 12000 ft noch einmal wiederholen.

Zu hohe Zylinderkopftemperatur

 

 

    1.) Gemsichregelung einregulieren, so dass Benzindurchfluß zu Leistungsbelastung passt.

    2.) Kühlklappen - öffnen wie benötigt

    3.) Geschwindigkeit erhöhen

    4.) Leistung reduzieren, wenn durch diese Maßnahme die Zylindlerkopftemperatur nicht im normalen Betriebsbereich gehalten werden kann.

 

Hohe Öltemperatur

 

 

Achtung

    Für längere Zeit überhöhte Öltemperatur wird normalerweise von einem verringerten Öldruck begleitet. Bleibt der Öldruck jedoch konstant, könnte dies auf ein Versagen des Öltemperatur-Anzeigeinstruments oder des Temperaturfühlers hinweisen.

    1.) Kühlklappen öffnen

    2.) Geschwindigkeit erhöhen

    3.) Leistung reduzieren

    4.) Auf möglichen Motorausfall vorbereiten, wenn Öltemperaturen hoch bleiben.

     

Niedriger Öldruck

 

 

    1.) Beobachten - Öldruck und Öltemperatur

    2.) Druck unter 10 PSI - mit Triebwerksstillstand rechnen und auf Landung mit stehendem Triebwerk vorbereiten.

     

Propeller-Überdrehzahl

 

 

    1.) Gashebel zurückziehen

    2.) Öldruck - überprüfen

    3.) Propellerverstellung - zurücknehmen und einregulieren, wenn Druck vorhanden.

    4.) Geschwindigkeit - verringern

    5.) Gashebel - wie benötigt um Drehzahl unter 2700 U/Min zu halten.

     

Niedriger Treibstoffdurchfluß

 

 

    1.) Gemischregler überprüfen

    2.) Tankwahlschalter auf volleren Tank

    3.) Falls keine Änderung des Benzindurchflußes eintritt, besteht die Gefahr, daß eine Einspritzleitung gebrochen ist. Man sollte so schnell als möglich landen.

Ausfall der motorgetriebenen Benzinpumpe

    Bei mittlerer Leistung und ohne das Gemisch zu verarmen, kann Motorausfall erfolgen, wenn die High-Boostpumpe eingeschaltet ist und der Ladedruck unter 20 Inch Hg. fällt.

Achtung

    Die maximale Förderleistung der High-Boostpumpe nimmt mit zunehmender Höhe ab. Deshalb nimmt die maximal erreichbare Leistung mit zunehmender Höhe ab. Auf Meereshöhe beträgt die max. Förderleistung 14,1 Gph und mit Gemischverarmung ist 64-76 % Leistung verfügbar. Auf 24000 ft. beträgt die Förderleistung nur noch 6,1 Gph; damit lassen sich dann noch 29-41 % Leistung erzielen.

    Ein Ausfall der motorgetriebenen Pumpe ist anzunehmen, wenn das Triebwerk nur noch mit Zusatzpumpe arbeitet.

    Betreiben des Flugzeuges mit ausgefallener Motorpumpe und eingeschalteter High-Boostpumpe erfordert einige Aufmerksamkeit in Bezug auf die Triebwerksbedienung.

    Es muß entsprechend der Leistungseinstellung sorgfältig das Gemisch verarmt werden, um ein stehenbleiben des Motors durch ein zu reiches Gemisch zu vermeiden.

    Das folgende Verfahren soll angewandt werden, wenn eine ausgefallene Motorbenzinpumpe angenommen wird.

    1.) Gemischregler - arm

    2.) Leistungshebel - Reiseflugstellung

    3.) High-Boostpumpe - ein

    4.) Gemischregler - anreichern bis Motor läuft, sauberen Lauf einstellen

    5.) In angemessener Zeit landen

 

Primer - Fehler

 
 
(Primer in eingeschalteter Position)

    Falls die elektrische Anlaßeinspritzpumpe durch Kurzschluß oder Fehler im Primerschalter eingeschaltet wird, kann dies zu extrem rauh laufendem Motor führen.

    Um den "Primer" auszuschalten, die "Auxiliary Bus" - Sicherung ziehen

    Achtung

    Wenn die Sicherung "Auxiliary" Buss" gezogen ist, fallen alle Lichter aus, sowie die Staurohrheizung , die elektrische Trimmung und high-and low-Fuel-Boostpumpe. Ebenso ist der Radiohauptschalter unwirksam.

Benzindampfblasen

 

 

(schwankender Benzindurchfluß)

    1.) Low fuel Boostpumpe -ein

    2.) Benzindurchfluß - beobachten

    3.) Low fuel Boostpumpe - aus (gegebenenfalls wiederholen)

 

 

Ausfall der Lichtmaschine

 

Überspannung

(Spannung-Warnlicht brennt ständig)

    1.) Radio Hauptschalter Aus

    2.) Hauptschalter Aus, dann wieder an, wenn das Warnlicht weiter brennt

    3.) Feldsicherung (Alternator Field) Ziehen

    4.) Alle nicht unbedingt für die Fortsetzung des Fluges nötigen elektrischen Verbraucher - Ausschalten

    5.) so bald wie möglich landen

 

 

Ausfall der Lichtmaschine

 

 

Zu geringe Lichtmaschinen-Spannung

(Spannungswarnlicht blinkt)

    1.) Feldsicherung (Alternator Field) Aus, dann wieder eindrücken

    Blinkt das Warnlicht weiter:

    2.) Feldsicherung wieder ziehen

    3.) Alle nicht unbedingt für die Fortsetzung des Fluges nötigen elektrischen Verbraucher - Ausschalten

    4.) Sobald wie möglich landen

     

Unverriegelte Tür während des Fluges

 

     

    Wenn  die Kabinentür nicht richtig verriegelt ist, kann sie sich während des Fluges öffnen. Dies kann auch unrrittelbar nach dem Start geschehen. Die Tuer wird dann ca. 10 cm aufgehen, ohne jedoch die Flugcharakteristik irgendwie zu beeinflussen. Normal zum Flugplatz zurückfliegen und landen.

    Wenn möglich, sollte ein Passagier die Tür beim Ausschweben halten, um ein Auffliegen zu verhindern.

    Ist zurückfliegen und Landen nicht möglich, ist das folgende Verfahren, nach Erreichen einer sicheren Höhe, anzuwenden:

    1.) Geschwindigkeit - 96 Kts

    2.) Schlechtwetterfenster - öffnen

    3.) Flugzeug - Slip nach rechts (Schräglage nach rechts, Seitenruder nach links)

    4.) Türe schliessen und verriegeln

     

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