Dieser Teil enthält vom Hersteller empfohlene Pflege, Wartungs- und Behandlungshinweise.

Neben der Jahreszulassung sind 50- und 100 Stunden Kontrollen nach Herstelleranweisung durchzuführen. Sollten Lufttüchtigkeitsanweisungen ergehen, sind auch diese nach den darin enthaltenen Maßgaben zu erledigen.

Für die Durchführung dieser Arbeiten ist der Halter des Flugzeuges verantwortlich.

Die Wartungshinweise dieses Handbuchs beschränken sich auf solche Dinge, die der Pilot selber machen kann und machen sollte. Sie können und sollen nicht die Kontrollen durch geschultes Fachpersonal einer Flugzeugwerft ersetzen.

Schleppen

Um das Flugzeug ohne Motorkraft auf dem Vorfeld oder im Hangar bewegen zu können, ist eine

Schleppgabel vorhanden. Diese Schleppgabel wird in den Querträger des Bugfahrwerks eingehängt.

Das Flugzeug kann geschoben werden:

1.) von vorne an der Tragfläche

2.) am Innenteil des Propellers, nicht am Spinner

Schleppen mit Traktoren oder Ähnlichem wird nicht empfohlen.

Achtung

Der Einschlag des Bugrades ist auf 14° zu jeder Seite beschränkt.
Gewaltsames überschreiten des Einschlags beschädigt den Steuermechanismus.

 

Verankern

 

Soll das Flugzeug am Boden verankert werden, müssen die mitgelieferten Ösen in die Flächen geschraubt werden. Die Anschlüsse befinden sich neben den Hauptfahrwerken und sind gekennzeichnet mit "Hoist Point". Am Heck ist eine fest eingebaute Verankerungsöse vorhanden.

Zum Verankern

a.) Flugzeug in den Wind stellen

b.) Steuerhorn mit Steuerhornhalter sichern /  feststellen

c.) Seile von den Bodenankern an den Ösen verankern.

 

Aufbocken

 

Wenn das Flugzeug aufgebockt werden soll:

a.) Statt der Verankerungssen die kegelförmigen Aufbockpunkte in die gleichen Löcher einschrauben.

b.) Zum Aufbocken Standard Flugzeug-Heber benutzen.

Beim Aufbocken die Aufbockpunkte so lange halten, bis sie richtig in der Aufnahmepfanne des Hebers liegen. Beide Seiten gleichmäßig anheben.

c.) Einen Bock unter den Propeller bringen, um das Bugrad anzuheben.

Achtung

Flugzeug nicht bei Windgeschwindigkeiten über 15 km/h im Freien aufbocken.

Beim Ablassen alle Heber gleichmäßig absenken, um das Flugzeug möglichst gerade zu halten.

 

Tanken

Integral-Tanks im vorderen Innenteil der Flügel enthalten den Kraftstoff. Zum Betanken soll das Flugzeug möglichst gerade stehen. Benötigte Benzinqualität AVGAS 100 oder 100 LL.

Die in jeden Tankstutzen eingebaute Ventilplatte zum Betanken aufstossen.

Achtung

Niemals Benzin niedriger Oktanzahl als AVGAS 100 (grün) oder 100 LL (blau) einfüllen

Entwässern

Vor dem ersten Flug des Tages und nach jedem Tanken Probe entnehmen und auf Wasser untersuchen.

Dazu nach dem Tanken fünf Minuten warten, damit sich evtl. vorhandene Verunreinigungen und Wasser setzen können.

Die Entwässerungsventile sind neben den Hauptfahrwerken angeordnet. Ein Plastikbecher zum Entnehmen der Probe gehört zum Flugzeug. Mit dem Metallstift des Bechers das Ventil öffnen und Benzin in den Becher laufen lassen.

Das Ventil schließt automatisch bei Absetzen des Bechers. Da Wasser schwerer ist als Benzin, setzt es sich am Boden ab. Ist das der Fall, so lange Proben entnehmen, bis das Benzin wasserfrei ist.

Das Ventil zum Entwässern der Leitungen kann von innen bedient werden. Es befindet sich vor dem Pilotensitz. Den Ring für ca. 2-5 sec. ziehen, danach auf anderen Tank umschalten und noch einmal ca. 2-5 sec. das Ventil öffnen. Damit sind alle Benzinleitungen entwässert.

Motorschmierung

Auch der neue Motor kann mit voller Leistung - 40 inch Ladedruck/2700 U/min - betrieben werden.

Vor jedem Flug ist das Öl zu kontrollieren und ggfl. zu ergänzen. Soll das Öl nach einem Flug kontrolliert werden, muß ca. 5 Minuten gewartet werden, bis das Öl in die Ölwanne zurückgelaufen ist. Peilstab und Einfüllstutzen sind unter der Klappe in der linken Seite der Motorverkleidung. Alle verwendeten Öle, unlegiert oder legiert, müssen den Continental Spezifikationen entsprechen.

Während der ersten 15 h oder bis sich der Ölverbrauch stabilisiert hat, unlegiertes Öl verwenden, danach legiertes. Viskosität: im Winter 80, im Sommer 100.

Der Ölfilter muß alle 50 h gewechselt werden.

Wurde das Triebwerk mehrere Hundert Stunden mit unlegiertem Öl betrieben, muß beim Übergang auf legiertes Öl mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden.

a.) nicht unlegiertes und legiertes Öl mischen. Erst unlegiertes Öl ablassen, Filter wechseln, und dann mit legiertem Öl auffüllen.

b.) nach 5 h erneuter Ölwechsel

c.) Dabei Öl und Filter auf. Schlamm und gelöste Ölkohle untersuchen. Wenn vorhanden, Öl und Filterwechsel alle 10h. Wenn sich Schlammbildung stabilisiert und normalisiert hat zu normalen Ölwechselintervallen übergehen.

Es wird empfohlen, einen Fachmann zur Rate zu ziehen.

 

Luftfilter

Die Bedeutung eines stets sauberen Luftfilters darf nicht unterschätzt werden. Es bedeutet Kraftstoff-Ausntzung und lange Lebensdauer des Triebwerks. Der verwendete trockene Luftfilter kann 6-8 mal gereinigt werden, bevor er erneuert werden muss. Dies sollte jedoch alle 500 h oder jährlich geschehen.

Zum Reinigen des Filters:

a.) Filter aus der Halterung ausbauen.

b.) Mit Pressluft entgegen der normalen Strömungsrichtung durchblasen. Mit dem Filter nicht näher als ca. 5 cm an die Luftdüse herangehen.

c.) Nach dem Reinigen Filter und Dichtung auf Beschädigungen untersuchen.

Der Filter kann auch nass gereinigt werden. Dazu ist ein spezielles Reinigungsmittel zu verwenden. Lösungsmittel dürfen nicht verwendet werden.

 

Fahrwerk und Reifen

Das Flugzeug ist mit Standard-Flugzeugreifen 6 ply mit Schlauch ausgerüstet. Luftdruck für Haupträder ist 42 PSI = 2,9 bar das Bugrad 49 PSI = 3,4 bar. Richtiger Reifendruck ist von entscheidender Bedeutung für die Lebensdauer.

Bei der Vorflugkontrolle Reifen auf eingedrungene Fremdkörper untersuchen. Schnelles Rollen und heftiges Bremsen vermeiden.

Die sichtbaren Teile des Fahrwerks sollen sauber gehalten werden. Dreck und Eis können Ein- und Ausfahren behindern oder unmöglich machen.

Das Fahrwerkswarnhorn kann im Flug überprüft werden, indem man den Gashebel unter 13-15 inch herauszieht. Bei eingefahrenem Fahrwerk muß nun das Warnhorn unterbrochen ertönen.

 

Batterie

Die 12 V 35 a/h Batterie ist im Heck hinter dem Gepäckraum eingebaut. Sie ist durch die Klappe an der linken' Rumpfseite zugänglich.

Der Flüssigkeitsstand muß alle 25 h oder einmal monatlich kontrolliert werden.

Zum Nachfüllen nur destilliertes Wasser verwenden.

Das spezifische Gewicht der Säure liegt bei einer geladener Batterie zwischen 1,265 und 1,275.

Sinkt es auf 1,240 oder niedriger, muß die Batterie nachgeladen werden. Der Ladestrom soll zu Beginn 4 Amp. und gegen Ende 2 Amp. betragen.

Wenn am Batteriekasten Korrosion entstanden ist, kann dies mit einer Sodalösung entfernt werden.

Keine Sodalösung in die Batterie kommen lassen. Für feste Verbindungen der Batterieanschlusses sorgen. Auf Polarität achten (Minus an Masse). Überlaufleitung sauber halten.

 

Bremsflüssigkeit

Der Behälter für die Bremsflüssigkeit liegt im Heck über der Batterie. Der Flüssigkeitsstand soll alle 50 h überprüft werden. Zum Nachfüllen Bremsflüssigkeit (rot) Mil-H-5606 verwenden.

Nicht nachfüllen, wenn die Parkbremse gesetzt ist.

 

Motortest

Wenn das Flugzeug die Fabrik verläßt, ist der Motor optimal eingestellt. Um sicher zu sein, daß dies so bleibt und um dem Service-Personal etwaige Fehler beschreiben zu können, kann der Pilot eine Reihe von Checks selber durchführen.

Schnellstop Check

Triebwerk auf Öltemperatur zwischen 1600 und 1800 F bringen. Drehzahl auf 700 U/min.  Dann langsam, aber ständig  das Gemisch verarmen. Die Drehzahl soll um 75-100 U/min ansteigen, bevor der Motor stehen bleibt.

 

Propeller

Da die Propellerblätter hohen Belastungen ausgesetzt sind, ist ihre sorgfältige Pflege und Wartung sehr wichtig. Kleine Beschädigungen sollen vor dem nächsten Flug wegpoliert werden.

Die Propellerblätter dürfen leichtes Endspiel haben. Durch die Zentrifugalkraft setzen sie sich bei laufendem Triebwerk.

Gelegentlich sollten die Propellerblätter mit einem öligen Lappen von Gras und Staub gereinigt werden. Nach 2000 h ist eine Grundüberholung erforderlich.

 

Außen- und Innenpflege

Da die Lackflächen erst aushärten müssen, sollte das Flugzeug während dei ersten 2 Monate nicht poliert werden, sondern nur mit klarem Wasser gewaschen werden.

Vor dem Waschen sind Pitotrohr und statische Druckabnahme zu verschließen.

Bremsflüssigkeit oder andere agressive Flüssigkeiten sind sofort mit Wasser zu entfernen. Front und Seitenfenster sollten nur mit Spezialreinigungsmitteln gereinigt werden.

Wenn der Lack ausgehärtet ist, kann mit Poliermitteln der Glanz des Lackes über Jahre erhalten werden.

Für die Innenreinigung werden normale Haushaltsreiniger empfohlen. Dabei reicht die Spanne vom Staubsauger. bis zu Plastik und Lederreinigern. Es sollen kein Benzin, Alkohol oder ähnliches verwendet werden.

 

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